Auf neuen Wegen durch ein verrücktes Jahr
Von jetzt auf gleich war das Jahr 2020 ein anderes. Ein nahezu vollständig geplatzter Terminkalender beim Jugendförderverein Bad Berleburg e.V., der mit 164 Mitgliedsvereinen eine bedeutende Stütze im kommunalen Vereinsleben und der Förderung der Jugendarbeit ist. Und doch wird bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung deutlich, dass im Verein ein ungebrochener Antrieb steckt und die „Ideenschmiede“ keinesfalls still stand. Das gesamte Veranstaltungsportfolio entfiel im 15. Vereinsjahr – vom Indoor-Hüpftag über BLB Live, die Gesundheitswoche, das KNAX-Fest und nicht zuletzt die Weihnachtszeitreise. Wortwörtlich Alarmstufe Rot, die eindrucksvoll bei der „Night of Light“ deutschlandweit als Mahnung an die dramatische Lage der Veranstaltungsbranche in Szene gesetzt wurde. Auch eine Gewinnausschüttung war in diesem Jahr nicht möglich, nachdem 2020 ganze 48.200 Euro aus den Veranstaltungserlösen an die Mitgliedsvereine ausgeschüttet werden konnten. „Dass wir dennoch bislang mit einem blauen Auge durch die Pandemie gekommen sind, verdanken wir unseren starken Partnern, die uns finanziell bedeutend unterstützt haben“, meint der 1. Vorsitzende Holger Saßmannshausen, „dankenswerterweise konnte unser Steuerbüro Oliver Schulz die Überbrückungshilfen für den e.V. und die angegliederte Jugendförderverein Veranstaltungs GmbH erreichen, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass wir unser Schiff am Laufen halten konnten“.
Viele Projekte und neues Leben für die Reh-Bar
Im vergangenen Jahr hat sich der Jugendförderverein weiterhin aktiv an der Gestaltung des öffentlichen Lebens in Bad Berleburg beteiligt. Für zwei LEADER-geförderte Projekte der Stadt Bad Berleburg – das Standortpaten-Netzwerk und das Projekt zur Erfassung von Veranstaltungsstätten und der nachhaltigen und krisensicheren Transformation von Veranstaltungen – hat die vereinseigene Veranstaltungs-GmbH den Zuschlag erhalten und sich voller Tatendrang an die Arbeit gemacht und zum Beispiel alle Veranstaltungsstätten in der Stadt der Dörfer bereist und aufgenommen. Besonders stolz ist Geschäftsführerin Sandra Janson als Standortpatin, dass einige „Wittis in der Welt“ zur Rückkehr bewegt werden konnten. Fest im Blick hat Holger Saßmannshausen bereits die Reh-Bar. Ähnlich dem Bewirtungskonzept durch Vereine bei BLB-Live sollen als Pilot-Projekt örtliche Vereine in einem regelmäßigen Turnus die Bewirtung übernehmen. „Wir sind sehr positiv gestimmt, bald einen weiteren lebendigen Treffpunkt in der Kernstadt zu haben“, so Holger Saßmannshausen. Veranstaltungsformate wurden neu gedacht – mit der „Ein Sommerabend“-Reihe von Poetry Slammer Tobias Beitzel und dem Westenergie Autokino wurden neue Maßstäbe gesetzt, die gleichzeitig Sicherheit und großen Spaß bedeuteten. „Für uns war sofort klar, Formate zu entwickeln, damit wir die grauen Tage hinter uns lassen können“, so Holger Saßmannshausen. Möglich werden viele Veranstaltungen nur durch die historisch gewachsene Kooperation mit der Stadt Bad Berleburg und insbesondere der Stadtjugendpflege. Beide Veranstaltungsformate kamen 2020 Laura Pott aus Berghausen mit 1.500 Euro zu Gute.
Spende für die Flutopfer
Trotz der schwierigen Situation konnten dennoch bei den diesjährigen Veranstaltungen, die großen Anklang fanden, aus den Erlösen des Popcorn-Verkaufs und Spenden 3.500 Euro an die Hochwasserhilfe Miriam Lobato Gonzalez gespendet werden. Fest im Blick hat der Verein für 2022 den Umzug auf den Sengelsberg. Entstehen wird dort in nachhaltiger Bauweise ein multifunktionales Vereinsgebäude aus Käferholz, welches einerseits Platz für das Material bietet andererseits aber vor allem auch die Zusammenarbeit mit den benachbarten Vereinen fördern soll. Bereits in diesem Jahr wurde die Jugendförderverein Veranstaltungs GmbH Mitgesellschafter der DIGITALUM gGmbH. „Unsere großen Pläne sind nur möglich, da wir als starke Gemeinschaft auftreten und unsere Sponsoren unser Tun und Handeln für die Jugend und das Vereinsleben sehr schätzen“, so Holger Saßmannshausen. Personell verändert sich der Vorstand in diesem Jahr, wie bereits seit längerem geplant: Die „Urgesteine“ Ulla Belz, Klaus Aderhold und Heiko Jung übergaben ihre Posten in jüngere Hände. Ihnen spricht der Vorstand einen großen Dank aus – schließlich haben sie die Vereinsarbeit maßgeblich geprägt und stehen dem Verein auch zukünftig über die „Old-Stars“, einem neu geplanten Gremium, mit Rat und Tat zur Seite. Katharina Benner-Lückel übernimmt den gleichberechtigten Vorsitzenden-Posten von Heiko Jung, Sophie Knau wurde als Kassiererin wiedergewählt. Benedict Weinhold und Sebastian Marburger sind nun als Beisitzer aktiv, Sonja Rosemann und Martin Wunderlich als Kassenprüfer.
3.500 Euro konnte der Jugendförderverein der Hochwasserhilfe Miriam Lobato Gonzalez zu Gute kommen lassen – damit soll in der Krisenregion ein Kindergarten unterstützt werden. (Foto: Jugendförderverein Bad Berleburg)